Spuren hinterlassen – das sagt sich so leicht. Aber wie macht man das eigentlich in einer Welt, in der zwar angeblich Spuren im Internet unauslöschlich sind, wir aber auf der anderen Seite durch die Schnelllebigkeit genau dieses Mediums und der Entwicklung um uns herum zu einem beliebigen Nutzer werden und damit quasi unsichtbar sind.
Etwas Eigenes aufbauen, selbstständig arbeiten, Wirkung entfalten. Alles ganz große Worte.
Diese in Taten umzusetzen war der Grundgedanke. Und zwar nicht, weil uns unser eigentlicher Job keinen Spaß mehr macht.
Dass Doppel[t]spitze jetzt wirklich ein Unternehmen ist und wir die Geschäftsführer sind – ja, noch ganz klein, aber „mit Brief & Siegel“ – das erscheint uns immer noch ein bisschen irreal. Unwirklich aber genial.
#netzwerkblog ist die Grundlage
Dass so ein Wissensnetzwerk verbunden mit dem Sichtbarmachen und Wertschätzen der hinter den Artikeln und Beiträgen stehenden Autorinnen und Autoren ein Konzept mit Zukunft sein kann, das haben wir uns schon so vorgestellt. Wir recherchieren selbst jeden Tag, lernen und sind überwältigt – manchmal auch überfordert – von der Informationsflut. Diese nutzergerecht zu kanalisieren, vorzuselektieren, eine Plattform zu schaffen und vor allem möglichst breit zu streuen und zu teilen – das ist die Idee. Das unterstützt unseren „Hauptjob“, bringt uns enorm voran und – das freut uns sehr – scheinbar auch viele andere Leser, Follower und Partner.
Die sehr frühe (und inzwischen vermehrte) Anfrage über die Wissensverteilung hinaus, ob wir Blogmarketing und Storytelling für einzelne Blogs und Autoren betreiben können, hat uns sehr überrascht und gefreut. Heißt aber auch, den „letzten“ Schritt raus aus der Komfortzone zu gehen. Bis dato hatten wir tagsüber unseren Hauptjob betrieben und uns in der Freizeit um unser „Baby“ gekümmert. Damit Geld zu verdienen - wer würde das nicht positiv werten?
Nebentätigkeitsgenehmigung
Die Anfrage nach der vertraglich notwendigen Nebentätigkeitsgenehmigung wurde bejaht. Erste Hürde geschafft. Seltsam, dass man da doch ordentlich Respekt davor hat, weil klassische Unternehmen doch immer noch glauben, dass man nur einen Job richtig und mit voller Überzeugung machen kann.
Erstaunlich oder: wenn wir kommunizieren, dass wir neben dem Job diverse Sportkurse belegen, studieren oder abends mehrere Stunden als Serienjunkies vor dem Fernseher verbringen, dann sind das unsere Freizeitbeschäftigungen, die selbstverständlich keinen (negativen) Einfluss auf den Hauptjob haben. Niemand würde eine dieser Tätigkeiten in Frage stellen – zumindest nicht aus Arbeitgebersicht. Wir können das noch überspitzen: „nebenbei“ Mutter oder Vater zu sein bringt wohl eine erheblich größere Belastung und Ablenkung vom Hauptjob mit, als es ein StartUp in der frühen Phase tut. Und doch würde keiner uns davon abhalten, neben dem Job eine Familie zu gründen.
Trotzdem gibt es gegenüber einer Unternehmensgründung als Hobby deutliche Widerstände. Das Verständnis gerade dann nicht vorhanden, wenn man doch eh schon eine Arbeitswoche mit oft deutlichen Überstunden hat und das Gehalt wohl auch reichen müsste. So zumindest die Sicht einiger Kollegen, die wir durchaus bemerken.
Selbständig zu arbeiten hat aber genau damit nichts zu tun: klar, geregelte Arbeitszeiten und ein gutes Einkommen sind prima, mit Familie sogar sehr notwendig und die sichere Bank des Gesamtgerüsts. Ausschließlich eigenverantwortlich zu arbeiten, frei von Arbeitszeiten und die eigenen Ideen umzusetzen löst aber – selbst bei voller Loyalität für unseren Arbeitgeber – noch einmal eine ganz neue Motivationsstufe aus. Mit positiven Effekten auf Haupt- und Nebenjob! Intern ist also alles geklärt, kritische Blicke gibt es überall. Neider auch.
Ein Geschäft führen
Selbst wenn es nur der Nebenjob ist: rechtliche, steuerliche und organisatorische Regelungen sind trotzdem zu beachten. Worauf lassen wir uns da jetzt eigentlich ein, wenn wir „Geschäftsführer“ sind – also ein Geschäft führen. Die Hürde der „Anfangsinvestition“ können wir überspringen. Wissen kostet bekannter Weise nichts. Nur der Wissenserwerb. Und zwar Zeit. Die sind wir voller Engagement bereit zu investieren. Lesen, schreiben, zusammenfassen, spannende Menschen kennenlernen, Interviews führen, Konzepte entwickeln – NETZWERKEN, das ist genau unser Ding. Und #einfachmalmachen das passende Motto dazu.
Und doch stellen sich ja bei aller Motivation und Spontanität klassische Fragen, harte Fakten: das passende Geschäftskonto (wird bei uns jetzt doch nicht das einfachste Webkonto, sondern eines mit einem Mindestmaß an Service), die Absicherung gerade in Zeiten der DSGVO (schnell mal ein Bild zum Artikel hochgeladen, einen Text verlinkt, einen managen genannt – geht das alles so einfach und wie sicher sind wir da in unserem Handeln) und die gegenseitigen Regelungen. Im Hauptjob als Doppelspitze, im Privatleben als Freunde – passt da noch ein gemeinsames Business rein und wenn ja – was wir für uns zu 100% bejahen können – welche Absprachen müssen trotzdem getroffen werden, damit alle drei Säulen Zukunft haben? Ein Mindestmaß an Formalität gehört für die Ernsthaftigkeit des Geschäfts bitte immer dazu.
Preise festlegen
Spannendes Thema – was ist so eine Leistung, die es augenscheinlich in der Form noch nicht gibt, eigentlich wert? Wie kalkuliert man einen Preis für eine Dienstleistung, die man noch nicht mal in einem einzigen Wort zusammenfassen kann? Was ist der Preis für Zeit und Einsatzwillen, für die Zusage, gemeinsam etwas Neues zu versuchen? Innovation oder Hirngespinst?
Erst mal starten, aber sich nicht unter Wert verkaufen - dazu sagt kein Ratgeber etwas richtig Schlaues. Gut, wenn es dann feste Größen im Netzwerk gibt, die auf den Zug von Anfang an aufspringen, auch Mut beweisen, auch Lust auf etwas Neues haben und mit denen man auf einer Welle liegt. Die die Gedanken aufnehmen und weitersinnen – so macht Kooperation Spaß! Und damit haben wir uns nun auch an die ersten Angebote und harten Zahlen zu unsere Idee herangetastet. Mit Erfolg.
Design
Und nebenbei ein bisschen “bunte Bilder“ – wir kommen aus dem Marketing, wir machen Marketing. Aber vielleicht im einen Tick zu wenig für uns selbst. Also geht es jetzt noch einmal (vermutlich immer wieder, weil wir nie zufrieden sein werden) an die Feinarbeiten – die Website nochmal aufhübschen, Texte neu gestalten, weiter aktiv bleiben. Mit einer neuen Perspektive und einem perfekten Ziel für 2019: dass den ersten eigenen festen Kunden ein Kundenstamm folgt, mit dem wir gemeinsam Richtung Blogmarketing, Wissensnetzwerk und Storytelling arbeiten. Für unser Startup. Und unsere eigene Spur.
2019 kann kommen!
Im Haupt und im Nebenjob – alles weitere wird sich ergeben…
Wir danken Sascha Theobald für die Idee zur Blogparade „Tipps fürs Gründer-Ich“. Wer mag, ist eingeladen, selbst einen Beitrag zu verfassen und ihn unter dem Hashtag #meinwichtigsterrat in Social Media zu bewerben.
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