„Ich führe ein erfolgreiches kleines Familienunternehmen“
15 Jahre ist es inzwischen her, seitdem ein bekanntes Staubsaugerunternehmen (das nachfolgende Kochwunder war damals noch unbekannt) mit diesem Satz in der Werbung für Furore sorgte. Während es zu der Zeit die Wichtigkeit der Unternehmensführung zuhause in den Mittelpunkt stellen wollte, klingt es heute angestaubt – weil eben die Frau das Familienunternehmen und der Mann das „richtige“ Unternehmen führt. Rollenklischees par excellence...
Wir sollen uns alle aus unserer Komfortzone rausbewegen, sonst werden wir irgendwann durch Roboter ersetzt.
Aha. Ist das so?
Vielleicht sollte man über das Thema nicht nachdenken, während es draußen gerade seit 10 Tagen nieselt, grau ist und nichts, aber auch gar nichts uns vor die Tür locken kann. Der Kamin knistert (ja, wir wissen, er verursacht Feinstaub), wir daddeln uns durch sämtliche Social Media Profile und das alles halb liegend auf der Couch.
Die Weihnachtstage sind vorbei, wieder mal ein neues Jahr und wir konnten die Gründung etwas mehr realisieren. Der süße Geschmack nach wirklich eigener Verantwortung schmeckt weiterhin gut und lässt unser Lächeln nicht enden. Das Business Bankkonto ist eröffnet und die ersten (Papier)Briefe von der Berufsgenossenschaft und dem Finanzamt inkl. des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung im Briefkasten. Erschreckend wie schnell das nun doch alles ging - vielleicht zu schnell?
Spuren hinterlassen – das sagt sich so leicht. Aber wie macht man das eigentlich in einer Welt, in der zwar angeblich Spuren im Internet unauslöschlich sind, wir aber auf der anderen Seite durch die Schnelllebigkeit genau dieses Mediums und der Entwicklung um uns herum zu einem beliebigen Nutzer werden und damit quasi unsichtbar sind. Etwas Eigenes aufbauen, selbstständig arbeiten, Wirkung entfalten. Alles ganz große Worte.
Die Frage stellt wohl jedes Kind einmal – spätestens wenn das Thema Berufe in der Schule drankommt. Und auch sonst ist in vielen Kennenlernrunden irgendwann das Thema nach dem Job eines, über das man sich austauscht. Weil es klassischer Weise zum Alltag von Menschen dazu gehört, einen Beruf zu haben. Inclusive „passender“ Ausbildung. Und einer aussagekräftigen Betitelung.
Wir haben in unseren Job ganz verschiedene Hüte auf – bleiben wir erst mal bei dem Bild.