Als wir vor knapp drei Jahren mehr oder weniger „aus dem Bauch“ heraus die Doppel[t]spitze gestartet haben (damals waren wir einfach nur ein Führungsduo) und „unser“ Team übernommen haben war uns eins klar:
Wir wollen nicht einfach so weitermachen, mit Projekten und Prozessen, die schon seit Jahren liefen. Wir wollen von Null starten, unsere Ideen einbringen, diskutieren, jeden im Team einbeziehen, dessen Kreativität fordern und fördern.
Die Veröffentlichungen zu unserem Führungsmodell und den dahinter liegenden Prinzipien haben viele positive Reaktionen ausgelöst und Fragen nach sich gezogen.
Vor allem in der Hinsicht, dass es zwar hilfreich ist, ein funktionierendes Modell der Teamführung vorgestellt zu bekommen, aber es doch für die eigene Interpretation einer solchen Doppelspitze noch mehr „harter Fakten“ bedarf. Deutschland ist ein Land der Checklisten, der Pro´s und Con´s und der Fakten.
Der Dynamic Capability Approach sucht nach Ressourcen, die Unternehmen in die Lage versetzen, mit dynamische Veränderungen, um Wettbewerbsvorteile dauerhaft aufrechtzuerhalten oder neue zu erschaffen. Im Mittelpunkt stehen Fähigkeiten zur strategischen Erneuerung, die auf Struktur, Prozesse und Mitarbeiter zurückgehen. Soweit der Ansatz von Teece im Jahr 1997. Das ist jetzt 30 Jahre her – und aktueller denn je. Die Vielzahl der Artikel und Diskussionen über NewWork, agile Leadership,...
Sich eine Führungsposition zu teilen und nicht nach alleiniger Führung zu streben schien lange Zeit unvorstellbar. Der Wert einer Karriere wird regelmäßig an der Übernahme einer Führungsposition gemessen. Dass diese auf eine einzelne Person bezogen sein muss, ist dabei selbstverständlich.
Neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen haben dieses Bild verändert. Führungspositionen können, auch wenn dieser Wandel sich in unterschiedlicher Schnelle vollzieht, auch im Team besetzt werden.
„Management by Delegation“ – das war einer der Führungsstile, die man mal gehört oder gelernt hat. Theoretisch. HR gab es da gefühlt noch nicht – eher „den Bereich Personal“, der verwaltend für die Belegschaft zuständig war und in dem Personalentwicklung, Mitarbeitermotivation und Work Life Balance noch keine Hypethemen waren.
Per „Delegation“ überträgt jemand eine Verantwortung oder Befugnis auf eine andere Person – wie passt das zu agiler Führung? Wo liegen die gravierenden Unterschiede?
Schulabschluss, Ausbildung, Studium, Einstiegsjob, Aufstiegsjob, Führungsposition – stark vereinfacht ist das die Beschreibung einer klassischen Managementkarriere.
Und passt damit so gar nicht zu unserer Unternehmens- und Lebensumwelt, die sich ständig verändert. Innovative, starke und mutige Menschen jubeln – endlich passen selbst in hierarchisch aufgestellten Unternehmen nicht nur Stereotypen in Karrierebilder.
„Das motiviert mich jetzt aber mal gar nicht“. So deutlich kommunizierte unlängst ein Mitarbeiter seinen Unmut über eine Entscheidung bezüglich eines neuen Projekts. „Nice“ – das war die Reaktion eines Trainees, der gerne durch einen sehr lässigen Arbeitsstil auffällt und den wir mit einem recht kniffligen IT-Projekt konfrontierten. Wir haben im Team flache Hierarchien, gute Kommunikation, ein entspanntes Arbeitsverhältnis trotz straffer Zeitpläne, moderne Meetingstrukturen.
Vom Work Hack zum Culture Hack scheint es dann nur noch ein kleiner Schritt – die Unternehmenskultur soll sich ändern. Unserer Meinung nach liegen genau hier zwischen Welten.
Schon wieder etwas verändern? Und jetzt auch noch mit der Axt im Wald?
Veränderungsprozesse passieren schleichend oder disruptiv, finden gezwungener Maßen „von oben“ initiiert statt oder entstehen organisch. An dieser Stelle setzen Hacks an - aus der Computertechnologie bekannt als Veränderung eines Systems oder Programms auf spielerische, erprobende Weise mit dem Ziel die bekannte Funktion zu verändern oder eine neue Funktionalität zu entdecken.
Im Team haben wir nun vermeintlich alle Kommunikationsgrundsätze befolgt, sind transparent mit der Personalentwicklung umgegangen und haben auch die Schnittstellen zu andere Bereichen und Abteilungen berücksichtigt. Und doch wird die neue Führungskraft nicht akzeptiert?Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben: